Feuerwehr

Schwarzenbek

Übung LKW

Montag, 23.03.2009 12:55 von Jan Piossek

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Rund um Schwarzenbek und vor allem auch auf der Autobahn 24 nimmt der Schwerlastverkehr immer weiter zu. Grund genug für die Retter der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek, die technischen Rettungsarbeiten an einem Lastwagen in Folge eines schweren Unfalls zu trainieren.

 Wir wollen auf einen möglichen Ernstfall möglichst gut vorbereitet sein , erklärt Wehrführer Martin Schröder. In den vergangenen Jahren waren die Feuerwehrleute schon einige Male gefordert, um Laster-Fahrer zu befreien. Schröder:  Allerdings ist es schwierig, entsprechende Übungsmöglichkeiten zu bekommen. Der Fahrer eines Streuwagens war nach einem Unfall sogar über zweieinhalb Stunden in seinem Wagen auf der A 24 eingeklemmt.

Jetzt stellten Scania-Hamburg eine Kabine und MAN-Schwarzenbek eine Zugmaschine für die praktische und theoretische Ausbildung zur Verfügung. Das Scania-Führerhaus setzten die Feuerwehrmänner auf einen Anhänger, um so die realistische Arbeitshöhe zu schaffen.  Die im Vergleich zu einem Auto viel größere Höhe, in der Insassen eingeklemmt sein können, ist neben dem massiven Material der Kabinen eine der besonderen Herausforderungen, wenn es um die Rettung geht , berichtet Zugführer Karsten Lünse. Gemeinsam mit Zugführer Thorsten Bettin hatte er die Rettungsübung organisiert.

Nach einer kurzen theoretischen Einweisung zum taktischen Vorgehen setzten die Feuerwehrmänner die hydraulischen Rettungsgeräte ein. Die gibt es auf den Einsatzwagen gleich in zwei Ausführungen, das XL-Format extra für Lastwagen.  Man sagt, die Zeit, in der ein nach einem Unfall schwer verletzter Mensch im Krankenhaus sein soll, sollte eine Stunde nicht übersteigen , berichtet Bettin. Folge: Allein der Einsatzbeginn kann auf der A 24 wegen der langen Anfahrt bis zu 20 Minuten betragen, ebenso lang wäre dann die Fahrt bis ins Krankenhaus. Bleiben 20 Minuten für die technische Rettung.

 Die bestmögliche Hilfe ist also so schnell wie möglich nötig, um die Überlebenschancen eines Verunglückten zu bewahren , so Bettin.
Während der Übung wurde dabei nicht nur auf die schnellste Arbeitszeit geachtet, sondern auch auf die beste Technik.  Wir haben es bei den Kabinen von Lastern mit massiven Stahlblechen und Verkleidungen zu tun, die sich viel mühsamer öffnen lassen als bei einem Auto , sagt Lünse. Hinzu kommt die Bauhöhe der Kabinen, die den Einsatz von Podesten zur Arbeitserleichterung erfordern. Mit einem so genannten Spreizer können verformte Stahlteile dank des enormen hydraulischen Drucks geöffnet werden, eine riesige Schere trennt den Stahl notfalls durch. Mit einem ausfahrbaren Zylinder lassen sich dann steife Bauteile bewegen. So wird Stück für Stück der Platz geschaffen, der für die Befreiung eines Fahrers nötig ist.

An der Zugmaschine von MAN erklärte Lünse noch technische Details. Besonderer Trick: Einen möglicherweise noch laufenden Motor kann man durch in den Luftansaugstutzen geleitetes Kohlendioxid aus einem Feuerlöscher stoppen. Das Gas stoppt den Verbrennungsvorgang im Motor.

Die Übungseinheit mit den Lastwagen war der erste Teil eines neuen Ausbildungskonzeptes bei der Schwarzenbeker Feuerwehr. Die in Gruppen eingeteilten Retter trainieren jeweils an drei Übungsabenden mit einem der fünf großen Einsatzwagen, ehe dann eine gemeinsame Übung folgt. Das soll die Zusammenarbeit der für verschiedene Aufgaben vorgehaltenen Fahrzeuge und deren Besatzungen für den Einsatzfall verbessern.

 

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